(S)Elektiver Mutismus
Mutismus ist eine kombinierte Angst- und Kommunikationsstörung, die vorwiegend im Kindes- und Jugendalter auftritt. Der Begriff kommt vom lateinischen „mutus“ (stumm) und beschreibt die Unfähigkeit, in spezifischen sozialen Situationen und / oder mit bestimmten Personen zu sprechen. Die physiologischen Voraussetzungen für das Sprechen müssen dabei gegeben sein. Die Betroffenen können in ihrer bekannten Umgebung entspannen und kommunizieren - dann auch überdurchschnittlich viel, um das an anderer Stelle auftretende Schweigen zu kompensieren.
Über die Ursachenzuschreibung herrschen in der Fachliteratur unterschiedliche Vorstellungen. Überwiegende Einstimmigkeit besteht jedoch bei der Annahme, dass polyätiologische Ursachen, d.h. mehrere Faktoren, an der Entstehung von Mutismus beteiligt sind, wobei einzelne körperliche oder psychologische Faktoren mehr oder weniger zentral sein können. Die Störung geht in vielen Fällen mit einer Sozialphobie (Angstattacken im Umgang mit Menschen) einher.
Wir therapieren individuell nach zwei Ansätzen: verhaltenstherapeutisch (SYMUT nach Hartmann) und entwicklungspsychologisch (DortMut nach Katz-Bernstein). Sowohl die Entwicklung als auch das Umfeld sowie das Verhalten und der Habitus des Kindes werden vor der Entscheidung für eine bestimmte Therapieform genau betrachtet.
Weitere wichtige Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: www.selektiver-mutismus.de